HORAZ-SERIE: ITALIEN 1936

In seiner Ode III 3 besingt Horaz den starken Mann; das Ende der zweiten Strophe (Vers 8) wird auf der Marke zitiert:

Iustum et tenacem propositi virum
non civium ardor prava iubentium,
non voltus instantis tyranni
mente quatit solida neque Auster,

dux inquieti turbidus Hadriae,
nec fulminantis magna manus Iovis:
si fractus inlabatur orbis,
inpavidum ferient ruinae.

Den gerechten Mann, der an seinem Vorsatz festhält,
erschüttert nicht das Feuer der Bürger, die Böses befehlen,
nicht die Miene des drohenden Tyrannen,
da er einen entschlossenen Sinn hat, noch der Südwind,

der stürmische Führer der unruhigen Adria,
noch die große Hand des Blitze schleudernden Jupiter:
wenn geborsten der Erdkreis zusammenbricht,
treffen die Trümmer einen Unerschrockenen.

So steht er da, der Unerschrockene in seinem wehenden Lendenschurz. Wenig gelungen sind Jupiters Blitze im Hintergrund, sie wirken eher wie Sprünge in einer Glasscheibe; auch die allzu wörtliche Umsetzung der "ruinae" als Hausruinen im Hintergrund passt nicht recht. (Ü: Hirth)
Aus derselben Ode wird noch einmal in dieser Serie zitiert: auf der Marke zu 75 Centesimi.