HORAZ-SERIE: ITALIEN 1936

Im letzten Lied seines dritten Oden-Buchs (carmen III 30, 1-9) äußert sich Horaz selbstbewusst und voller Vertrauen in die Dauer seines Werks; der Anfang des 6. Verses wird hier auf der Marke zitiert:

Exegi monumentum aere perennius
regalique situ pyramidum altius,
quod non imber edax, non aquilo impotens
possit diruere aut innumerabilis
annorum series et fuga temporum.
Non omnis moriar multaque pars mei
vitabit Libitinam: usque ego postera
crescam laude recens, dum Capitolium
scandet cum tacita virgine pontifex.
Vollendet habe ich ein Werk, dauernder als Erz,
höher als der Pharaonenbau der Pyramiden,
das nicht gefräßiger Regen, nicht der wilde Nordwind
zerstören kann oder die unzählige Reihe der Jahre
und die Flucht der Zeit.
Nicht ganz werde ich sterben und ein großer Teil
meiner Person wird der Totengöttin entgehen: beständig
werde ich, frisch, wachsen im Ruhm der Nachwelt, solange
der Pontifex das Kapitol mit der schweigsamen Jungfrau besteigt.

Im Medaillon sein Porträt, sein Name (ORAT IVS), darunter die drei Worte: ein schönes Zeichen der Verehrung. (Ü: Hirth)