Michel-Nummer 744
Cupido
|
Mosaiken von Paphos |
![](../../../images/bilder/744.jpg) |
Cupido ist ein anderer Name für Eros oder Amor. Dieser Cupido
stammt aus einem Fries vom Umfeld des großen Bildes "Geburt des
Achill" aus dem Haus
des Theseus.
Eros [griechisch: »Liebe«], griechischer Gott der Liebe (römisch "Amor",
"Cupido"). Er galt teils als eine alte von selbst entstandene
kosmogonische <d. h. bei der Entstehung des Kosmos, der Welt
beteiligte> Urkraft, die die Entwicklung vom Chaos zur geordneten Welt bewirkte. Später wurde er allgemein als der Sohn des Ares und der Aphrodite angesehen, der sich in Begleitung seiner Mutter befand und als geflügelter Bogenschütze dargestellt wurde. Mit seinen Pfeilen erregte er nicht nur die Liebe zwischen Mann und Frau, sondern auch die Liebe zwischen Männern. Seine Geliebte ist Psyche. In der Philosophie Sokrates' und Platons wird der
Eros vergeistigt. Da Sokrates voraussetzte, dass aus der Erkenntnis der Wahrheit richtiges
sittliches Handeln notwendig folge, bezeichnet Eros die Hingabe an die Ausformung der Seele und des Geistes. Die
sokratische Erotik besteht daher aus der gegenseitigen Zuneigung von Lehrer und Schüler, die die gegenseitige geistige und
sittliche Förderung zum Ziel hat. Bei Platon, besonders im »Symposion«, bedeutet
Eros das Streben und die Liebe zur Erkenntnis der Idee des Schönen, das Verlangen nach Zeugung im Schönen. - Im Hellenismus wurde
Eros immer jünger dargestellt; als flatterhafter, kecker Wildfang peinigte er mit seinen Geschossen Götter und Menschen. Die Eroten, geflügelte Erosknaben, eine Vervielfältigung des Eros, meist unbekleidet, in der
griechischen Kunst seit dem 5. Jh. v. u. Z. als Trabanten der Liebesgöttin scharenweise dargestellt (Berliner Makronschale mit Parisurteil), kehren bes. im Hellenismus und vor allem in der römischen Kaiserzeit als Amoretten ihren verspielten, verniedlichten Charakter hervor, indem sie Alltagsarbeiten verrichten, jagen, reiten, Wagenrennen veranstalten und kuriose Streiche vollführen. Darstellungen finden sich auf Friesen, Wandgemälden, Sarkophagen, Reliefgefäßen und anderen Gegenständen der Kleinkunst. Die Putten der Renaissance leiten sich von den Eroten der Antike her. Daneben blieb von der Antike an der Liebesgott, unterschiedslos als
Eros oder Amor bezeichnet, ein beliebter Gegenstand in der Plastik (Lysippos), häufig zusammen mit Psyche (Canova, Thorvaldsen, Begas, Rodin); ähnlich beliebt war
Eros als Gegenstand der Malerei (Tizian, Correggio, Rubens, Reni, Kokoschka) und Musik.
Quelle: Lexikon der Antike: Eros, S. 2 ff. Digitale Bibliothek Band 18: Lexikon der Antike, S. 1669 (vgl. LDA, S. 167
ff.) (Abkürzungen aufgelöst, leicht ergänzt <>.)
|
|