Weltkulturerbe Troodoskirchen
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1. PanAgia
FORVIOTISSA, ASINOU
Diese "Marienkirche von Asinou" liegt in den
nördlichen Ausläufern des Troodos, etwa 4 km südlich des Dorfes Nikitari
und heißt auch "Panagia Forviotissa", das bedeutet die
"Wolfsmilch-Muttergottes", weil hier die entsprechenden
Wolfsmilchgewächse ("Euphorbiaceae") sehr häufig sind. "Asinou"
soll sich (Schneider, S. 194) von der Stadt Asine in der Argolis ableiten,
von wo im 11. Jahrhundert Siedler nach Zypern gekommen sein und den Namen
mitgebracht haben sollen. Die Briefmarke zeigt die
Scheunendachkirche außen von Nordosten. Man erkennt links die Ostapsis,
einen mächtigen Stützpfeiler, den nördlichen Seiteneingang und einen
zweiten Eingang in der Nordapsis des Narthex, der westlichen Vorhalle. Zurück
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Die Kirche - hier die Ansicht von Südwesten - war
ursprünglich Kirche des abgegangenen Klosters und stammt aus dem 12.
Jahrhundert. Der Narthex wurde Ende des 12. Jahrhunderts hinzugefügt und
wurde anders gemauert: Das Schiff besteht aus Bruchsteinen, der Narthex aus
schön behauenen Sandsteinquadern. Die Kirche ist turmlos; um eine Glocke zu
befestigen, hat man im benachbarten Eukalyptus einen "Glockenstuhl"
eingebaut.
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Der gesamte Innenraum der Kirche ist bemalt, zum Teil mit
Malereien des 12., zum Teil mit solchen des 14. Jahrhunderts. Mitte der 60-er
Jahre wurden die Gemälde vom Dumbarton-Oaks-Institut der
Harvard-Universität restauriert und bieten sich deshalb in leuchtenden
Farben dar.
Das Bild vermittelt einen Eindruck von den Malereien östlich der Südtür,
mit dem Marienbild links ist noch ein Stück Ikonostase zu erkennen.
Von den erkennbaren Gemälden kam die Christusdarstellung (s. gleich
darunter) und die Mariengruppe rechts zu Briefmarkenehren.
Dieser nach Westen blickende Christus ist durch die Beischrift
als "der Erbarmende" bezeichnet und gehört zur Malserie des 14. Jahrhunderts. Er war Vorlage einer
der Weihnachtsmarken des Jahres 1996. |
Weitere Briefmarkenmotive der Panayia Phorbiotissa in
Asinou:
Diese Darstellung der Taufe stammt aus der Malserie
des 14. Jahrhunderts und befindet sich an der Deckenwölbung über der
Südwand.
Im Zentrum steht der nackte Jesus im Jordan, der vom links stehenden
Johannes getauft wird. Die Engelschar rechts steht bereit, um Jesus das
Badetuch zu reichen. Der kleine schwarze Teufel zu Jesu Füßen könnte
schon auf die folgende Szene der Versuchung hinweisen.
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Diese
"Darstellung im Tempel" gehört zur selben Malserie wie die eben beschriebene Taufe, ist ihr auch räumlich benachbart.
Nach Lk 2, 22ff. gingen die Eltern Jesu nach Ablauf der Reinigungsfrist
Marias, also 40 Tage nach der Geburt, in den Tempel, um ihr
Reinigungsopfer darzubringen und den Neugeborenen
"darzustellen".
Von links kommen Joseph und Maria, Joseph trägt die beiden Turteltauben,
das Opfer armer Leute (so in Leviticus 12, 2-6 vorgeschrieben), und Maria
hält ihr Kind. An der Architektur im Hintergrund wird deutlich, dass sich
die Szene im Tempel abspielt. Von rechts kommen die die beiden anderen
wichtigen Personen: der greise Simeon, der voller Demut - er will das Kind
ja mit einem Tuch annehmen, um es nicht berühren zu müssen! - Maria und
dem Kind naht, dahinter Hanna, die ebenfalls auf diesen Moment lang
gewartet hat.
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Marke. |
Wie
die Marke selbst besagt, handelt es sich hier um ein Wandfresko des 14.
Jahrhunderts. Es stammt aus dem Gewölbe über der Südwand der Kirche und
ist ein Ausschnitt der hiesigen Weihnachtsdarstellung. Die
Gesamtkomposition kann man in Stavros tou Agiasmati, wenn auch mit
deutlichen Unterschieden, studieren.
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Maria ruht hier nicht neben dem Kind, sondern scheint zu thronen.
Joseph schaut hier nicht auf das Kind, sondern auf Maria. Und das Bad für
das neben der Wanne stehende (!) Kind wird rechts vor Maria zubereitet. An
üblicher Stelle huldigen die Drei Könige, diesmal durch ihr Alter
untereinander unterschieden. Auch hier haben wir wieder eine kleine
Genre-Szene, den flötenspielenden Hirten, der gerade Atem zu holen und
sich durch seinen Blick nach der Wirkung seines Spiels zu erkundigen scheint.
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Diese
Mariendarstellung stammt von der Südwand der Kirche, östlich der
Südtür. Sie ist ein Wandfresko aus dem 14. Jahrhundert, so die Inschrift
der Marke.
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Wenn man das Bild betrachtet, wird klar, dass es sich hier
eigentlich um ein Bild des himmlischen Hofstaats handelt: Die Kaiserin
präsentiert den Betrachtern den Thronfolger, zwei Minister, d. h. ja
Diener, öffnen und halten der Herrscherin ihren Mantel, um sie von
purpurner Pracht umgeben sein zu lassen. Die Herrscherin erscheint in
schlichter Eleganz, die beiden Diener mit edel besetzten Borden. Durch
ihre Namen sind die Beteiligten bezeichnet: Der Thronfolger ist Jesus Christus, die Kaiserin ist hier
die Mutter Gottes, der linke Minister der Erzengel Michael, der rechts stehende der Erzengel Gabriel. Genau diese Szene ist
auch dargestellt
auf dem Bogen der Kirche der Angeloktisti in Kiti aus dem 6.
Jahrhundert.
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